Johann Steineck

1898 – 1969 | Bürgermeister von Zistersdorf 1945 – 1960

Mit diesem Beitrag möchten wir an einen Mann erinnern, der über 15 Jahre hinweg das Gesicht Zistersdorfs geprägt hat und der leider genau heute vor 55 Jahren gemeinsam mit seiner Frau bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen ist. Johann Steineck wurde am 27. Dezember 1898 in der Stadtgrabengasse Nr. 65 geboren und starb – einen Tag nach seinem 71. Geburtstag – am 28. Dezember 1969 in der Stadtgrabengasse Nr. 53. Er und seine Frau Anna (ebenfalls geboren 1898) fielen einer Kohlenmonoxidvergiftung zum Opfer, die durch einen defekten Ofen in ihrem Heim ausgelöst wurde.

Johann Steineck – von Beruf Landwirt – wurde 1935 in den Stadtrat gewählt und war von 1945 bis 1960 Bürgermeister der Stadt Zistersdorf. In den Jahren nach seiner Bürgermeistertätigkeit engagierte er sich noch eine weitere Amtsperiode lang als Vizebürgermeister. Seine Zeit im Amt war von Herausforderungen geprägt, insbesondere durch die schwierige Besatzungszeit, die bis 1955 andauerte. In dieser Phase musste er zahlreiche Konflikte bewältigen und Demütigungen ertragen, die sowohl ihm selbst als auch den Zistersdorfer Bürgerinnen und Bürgern durch die kommunistische Besatzung widerfuhren.

Darüber hinaus war Johann Steineck in zahlreichen Vereinen und Organisationen aktiv, unter anderem als Funktionär der Sparkasse. Sein Leben war dem öffentlichen Dienst, der Gesellschaft und vor allem der Stadtgemeinde Zistersdorf gewidmet.

Ein markantes Erkennungszeichen des hageren Johann Steineck war sein Mascherl (die Fliege). Viele, die ihn persönlich kannten, beschreiben ihn als äußerst genügsamen, überaus korrekten, verantwortungsbewussten und zugleich sehr menschlichen Mann, der stets an die Gerechtigkeit glaubte.

Das wohl bekannteste Foto von Johann Steineck zeigt ihn beim Kuruzzenumzug am 7. Oktober 1956, wo er den Anführer der Kuruzzenüberfälle von 1706, Graf Simon Forgatsch, darstellte.

Johann Steineck und seine Frau Anna fanden ihre letzte Ruhe auf dem Zistersdorfer Friedhof. Sie hinterließen zwei Töchter.

Die Stadtgemeinde Zistersdorf ehrte ihn mit der Ernennung zum Ehrenbürger sowie durch die Benennung der Johann-Steineck-Gasse. Im Jahre 1956 wurde ihm das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich verliehen, im Jahr 1961 das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich.

Johann Steineck als Simon Forgatsch beim Kurzzenfest am 7. 10. 1956 (Foto in der Topothek)

Besitzer: Karl Aumann 

Johann Steineck bei der Ernennung Leopold Figls zum Ehrenbürger der Stadt Zistersdorf am 21. 5. 1954. (Foto in der Topothek)

Quelle: N.Ö.B.B. Metko

Johann Steineck bei der Verleihung des Goldenen Verdienstzeichens der Republik Österreich durch Innenminister Oskar Helmer im Jahr 1956. (Foto in der Topothek)

Quelle: Familie Gebauer-Weick

Johann Steineck bei der Glockenweihe in Großinzersdorf am 30. 11. 1958. (Foto in der Topothek)

Quelle: Museumsverein Großinzersdorf

Johann Steineck bei der Ernennung zum Ehrenbürger von Zistersdorf im Festsaal des Rathauses, vermutlich 1961. (Foto in der Topothek)

Quelle: Familie Gebauer-Weick